Samstag, 27. Juli 2013

Verschwendung ist der Preis der Perfektion

Wie Essensretter Lebensmittel bewahren


Äpfel fallen überreif vom Baum, Möhren verrotten auf dem Acker, und frischer Joghurt landet im Müll. "Foodsaver" kämpfen gegen die Verschwendung



Lebensmittel, die eigentlich auf dem Müll gelandet wären: Jeder Deutsche wirft jährlich 81,6 Kilogramm Lebensmittel weg - das entspricht etwa zwei voll gepackten Einkaufswagen.
Suchend mustert Nils Kunstmann die Menschen am Hamburger Hauptbahnhof. 10 Uhr, an der Telefonzelle Ausgang Kirchenallee. Dort hatte er mit Martina N. die Übergabe vereinbart. Als klein, blond, rüstig hatte sich die Frau am Telefon beschrieben. Gesehen haben sich beide noch nie. Der Student und die Frührentnerin sind zwei von über 20 000 Nutzern der Plattform Foodsharing.de - einer digitalen Tausch- oder besser Verschenkbörse für Essen.

Das Prinzip der Website ist simpel. Wer Lebensmittel übrig hat, annonciert einen "Essenskorb". Wer interessiert ist, kann ihn abholen - beim Anbieter oder an einem Treffpunkt. Kostenlos. Nur die Hygieneregeln gilt es zu beachten: keine verderblichen Lebensmittel, also kein Hack, Fisch, Geflügel, keine rohen Eierspeisen.


Foodsharing ist nicht nur für Befürftige

Über sechs Tonnen Essen wurden seit dem Start des Projekts im Dezember 2012 vor dem Mülleimer gerettet. Mit gut drei weiteren Kilogramm in der Hand wartet Nils Kunstmann am Hamburger Bahnhof. Der 20-Jährige ist "Foodsaver", einer von mehr als 150 bundesweit. Die Freiwilligen sorgen als Lebensmittelretter dafür, dass neben dem Essen aus privaten Kühlschränken auch Restware aus dem Handel über Foodsharing geteilt wird. In Hamburg holt Kunstmann fast täglich die Restware einer Bio-Supermarktkette ab, die das Konzept als Kooperationspartner unterstützt. Was er und seine WG nicht selbst verbrauchen oder an Freunde und Nachbarn verteilen können, bietet er im Netz an. "Hallo, du bist sicher Nils", grüßt Martina N. Die 52-Jährige nimmt zum ersten Mal ein Angebot wahr, obwohl sie schon seit einigen Wochen registriert ist. "In Hamburg ist es schwierig, etwas Passendes zu finden", sagt sie. Weil es noch wenige Anbieter gibt, seien die Wege häufig zu weit. Ein Problem, das auch Valentin Thurn, dem Mitbegründer der Plattform, bewusst ist. "Zum Glück wachsen wir rasant. Wahrscheinlich haben wir Ende des Jahres 100 000 Nutzer", sagt er. Das sei nötig, damit der Austausch auf Stadtviertelebene funktioniert. In Berlin-Kreuzberg zum Beispiel ist es schon so weit. In der "Markthalle 9" gibt es den "Fair Teiler": einen Kühlschrank und ein Regal, wo jeder Lebensmittel abgeben und auch abholen kann.

"Bio-Gemüse, Bio-Obst und Bio-Molkereiprodukte", so hat Nils Kunstmann seinen Essenskorb im Internet beschrieben. Verlockend - vor allem für jemanden, der wenig Geld hat. "Ich kann am Tag genau 4,17 Euro für Essen ausgeben", sagt Martina N. "Das reicht zwar für das Nötigste wie Brot und Nudeln. Bio-Lebensmittel sind Luxus." Kunstmann überreicht ihr eine Ingwerwurzel, mehrere Gurken, Pastinaken, Paprikas, Zwiebeln, Kiwis, Äpfel und zwei Becher Joghurt. Ein Jutebeutel voll Luxus, für Martina N. "ein bisschen wie Weihnachten".

Foodsharing ist aber keineswegs nur für Bedürftige gedacht. "Bei uns soll und kann jeder mitmachen. Wir wollen weg von der Stigmatisierung: Die Reste der Reichen für die Armen", sagt Thurn. Der Filmemacher hat 2011 mit seiner Dokumentation "Taste the Waste" die verschwenderischen Praktiken der Lebensmittelindustrie angeprangert. Im vergangenen Jahr startete das Landwirtschaftsministerium dann die Kampagne "Zu gut für die Tonne". Sie soll dazu beitragen, dass in Haushalten weniger Essen in den Müll wandert: Nach Berechnungen der Universität Stuttgart wirft jeder Deutsche jährlich 81,6 Kilogramm Lebensmittel weg - das entspricht etwa zwei voll gepackten Einkaufswagen. Fast die Hälfte davon sei vermeidbar, weitere 18 Prozent zumindest teilweise.


Verschwendung ist der Preis der Perfektion



Verschwendung beginnt allerdings bereits auf dem Feld. Zu krumme, zu knollige, zu dünne und zu dicke Feldfrüchte bleiben jedes Jahr megatonnenweise auf Europas Äckern liegen, weil sie nicht der Handelsnorm oder dem Schönheitsideal des Verbrauchers entsprechen. Knapp die Hälfte der Ernte wird aussortiert: der Preis der Perfektion. Aus diesem Dilemma haben die Berlinerinnen Tanja Krakowksi und Lea Brumsack ihre Geschäftsidee entwickelt. Mit dem Catering-Service "Culinary Misfits" bringen die jungen Unternehmerinnen "kulinarische Sonderlinge" auf den Tisch: Verwachsene Steckrüben landen in der "Krumme Wurzel-Quiche", schräge Pastinaken wandern in die gleichnamige Suppe. Mit derlei kuriosen Köstlichkeiten beliefern die beiden Messen, Konferenzen, Firmenfeiern oder auch Hochzeiten - inzwischen ein Vollzeitjob. Das krumme Gemüse beziehen sie von zwei Bio-Bauernhöfen nahe Berlin.

Zurzeit sind die Frauen auf der Suche nach einem Laden. Um zu beweisen, dass verschmähtes Gemüse auch im Alltag eine Chance hat. Das Startkapital stammt von Hunderten Gleichgesinnten, die das Projekt über die Crowdfunding-Plattform www.startnext.de mitfinanziert haben. In nicht einmal drei Monaten haben sie per Schwarmfinanzierung 15 000 Euro gesammelt. Gegen die Verschwendung kämpfen und unternehmerisch erfolgreich sein - dass das zusammengeht, belegt auch ein Hamburger Projekt. Vor vier Jahren gründete Jan Schierhorn "Das Geld hängt an den Bäumen", einen Saftvertrieb, der zwei Dinge zusammenbringt: Äpfel, die an privaten oder städtischen Bäumen hängen bleiben und vergammeln; und Menschen mit Handicap, die Arbeit suchen, aber selten eine Chance bekommen. Regelmäßig fährt ein Transporter durch Hamburg und beliefert Firmen, Supermärkte, Feinkostläden, Restaurants, Büros mit Saft namens "Nachbars Garten" - naturtrüb und aus typischen regionalen Sorten wie Finkenwerder Herbstprinz oder Ingrid Marie gekeltert. 9000 Flaschen haben Schierhorn und sein Team gleich im ersten Jahr abgefüllt - schon viel mehr als ursprünglich erwartet. Inzwischen ist die Produktion bei 85 000 Flaschen pro Jahr angelangt, sodass nun bis zu 20 Mitarbeiter für das Projekt im Einsatz sind, darunter sieben Festangestellte. Weil die Ernte ein Saisonjob ist, erledigen sie auch Gartenarbeit. "So können wir die Leute das ganze Jahr über beschäftigen", sagt Schierhorns Geschäftspartner Christian Langrock. Schon bald steht der Bau einer eigenen Mosterei an, denn bislang müssen die Äpfel extern gepresst werden. "So können Menschen mit Behinderung bei allen Produktionsschritten mitarbeiten." Für die Zukunft denken die beiden Unternehmer über Franchise-Ableger in weiteren Städten nach. Schließlich hängt auch andernorts Geld an ungenutzten Bäumen.



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Mittwoch, 17. Juli 2013

Ab in den Süden



Ja - genau so könnte das ebenfalls bei mir aussehen.... Heute gehts ab in den Süden zum Bundestreffen Foodsharing e.V.

Ich werde netterweise von Hamburg nach Mainz mitgenommen - ab da beginnt der Kampf um die Zeit, da ich am Freitag pünktlich in Ludwigsburg sein möchte.

Falls jemand noch einen Tipp hat: Unter folgender Mobilnummer kann man mich unterwegs erreichen.

Ich freue mich auf jeden Anruf ;)

(0157/39179775)

Gruss aus dem schönen Hamburg

Mittwoch, 10. Juli 2013

Die Statistik ist eine Lüge

Arm Arm trotz Arbeit




Zitat: "Ich glaube ihr habt ein Einnahmeproblem und solltet Euch einen besseren Job suchen!"

Das ist doch eigentlich undenkbar - Vollzeitjob und trotzdem "Aufstocker". Mittlerweile benötigen circa 1,4 Millionen Menschen in Deutschland staatliche Zuschüsse, weil das Geld nicht ausreicht. Tendenz steigend.

Politiker reden viel wenn der Tag lang ist - unter anderem von dem tollen Aufschwung des Arbeitsmarktes und der Verringerung der Arbeitslosen-Quote. Doch die Realität sieht bitter aus.

Mindestlohn von 8,50 € - für viele ein Traum. Viele Arbeitnehmer in Deutschland müssen trotz einer Teil- oder Vollzeitstelle aufstocken. Da geht es manch einem Arbeitslosen ohne Arbeit besser als einem hart arbeitenden Menschen mit einer Vollzeitstelle. Unglaublich aber wahr. Der Durchschnittsbürger bekommt laut Statistik angeblich 1500€ Netto im Monat - zur Verfügung hat der Durchschnitt 437,58 € das ist eine wahre Zumutung. 

Zwischenkommentar vom Autor:

"In Deutschland wohl schwierig, ein Viertel, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, arbeitet im Billiglohn - Tendenz steigend.
In wie vielen Betrieben abseits der Tarif gebundenen gibt es noch gute Stundenlöhne und wo regelmäßige Inflations-Anpassungen? Da gibt es Firmen, vor allem Mittelstand, da stagnieren die Gehälter seit 2008 bis heute.
Gleichzeitig schwadroniert Murksel, wie gut es den Deutschen geht. Steigende Löhne, niedrige Arbeitslosigkeit. Die einzige Allgemein gültige Konstante in Deutschland ist, steigende Energiepreise von Jahr zu Jahr, die immer mehr Bürgern das Letzte hier vom Nettogehalt abverlangt. Wird lustig hier die kommenden Jahre, wenn der Trend nicht gestoppt wird. Dann ist Spanien, Portugal und Griechenland auch hier."

Der Aufschwung des Arbeitsmarktes ist sichtbar - leider nur Anhand von prozentualen Zahlen, denn mittlerweile gibt es Zeitarbeitsfirmen wie Sand am Meer. Ich möchte die Personaldienstleister nicht schlecht reden, denn es sollen unter den vielen Schwarzen Schafen auch immerhin 3% geben, welche ehrlich und fair bezahlen. Täglich entstehen Bundesweit fünfzehn bis zwanzig Neugründungen - da kommt die Gewerbeaufsicht nicht einmal hinterher.
Die Folge sind zwar neue Arbeitsstellen, aber der Kreis kann sich nicht schließen - es wird zu einem Teufelskreis. 

Arbeitslosenquote gering - eine Lüge. Jugendarbeitslosigkeit und Vorgaben von Jobcentern, um diese Personengruppe aus der Statistik zu entfernen. 

Aussage eines Jobcenter Mitarbeiters: "Diese Woche müssen wir mindestens 25 Personen aus der Statistik nehmen und diese in eine Maßnahme oder 1 Euro Job bringen".

Sogenannte Kunden werden häufig schikaniert, denn jeder Mitarbeiter im Jobcenter hat einen gewissen Ermessungs-Spielraum. Das bedeutet - jeder Kunde wird willkürlich von jedem einzelnen Mitarbeiter anders behandelt. Eigentlich sollte jeder in einer Demokratie gleich behandelt werden...... eigentlich.


Wie stehen Sie zu diesem Thema?

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Sonntag, 7. Juli 2013

Ilse Aigner ist sich keiner Schuld bewusst (Teil 2)

Dies ist die Fortführung des Artikels: http://goo.gl/p5Qo8




Nun der Haken: Das Institut Infratest dimap hat gar nicht die Zustimmung zum bestehenden "1 plus 4"-Modell der Regierung abgefragt. Tatsächlich sind die Angaben für Zucker, Fett und Salz in der Umfrage farblich unterlegt - grün, orange und rot. Just mit jenen Ampelfarben also, die Aigner so vehement ablehnt, da sie angeblich zu stark vereinfachen und den Konsumenten in die Irre führen würden.
Im Klartext: Aigner macht mit einer Umfrage gegen die Ampel Stimmung, die im Kern die Vorteile der farblichen Kennzeichnung belegt. Sie argumentiert mit einer Studie, die für sie eigentlich unerfreuliche Ergebnisse gebracht hat. Dazu kommt: In der Infratest-Umfrage geben 55 Prozent der Befragten sogar an, die farbliche Gestaltung beeinflusse konkret ihr Einkaufsverhalten.

Industrie warnte Seehofer vor Umschwenken

Horst Seehofer überlegte im Frühjahr 2008 tatsächlich, das "1 plus 4"-Modell farblich zu unterlegen, was bei der Lebensmittelindustrie prompt für Entsetzen sorgte. In einer Pressemitteilung vom 30. Mai 2008 warnte der Lobbyverband Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) den Minister vor einem Umschwenken. Der BLL stellte die Studienergebnisse in Frage und bezeichnete die farbliche Kennzeichnung als verwirrend und wissenschaftlich nicht haltbar: "Sie gibt falsche Signale und ist eine Täuschung der Verbraucher."
Im Oktober 2008 wurde Ilse Aigner Seehofers Nachfolgerin. Für sie kam weder das Ampelmodell in Frage noch die farbliche Kennzeichnung des "1 plus 4"-Modells. Stattdessen setzte sie auf das"1 plus 4"-Modell in Reinform. Doch für die öffentliche Diskussion rund um dieses Siegel führte Aigner stets die Umfrage ihres Vorgängers an.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch sieht in Aigners Verhalten eine systematische Fehlinformation der Bürger. "Wir erwarten, dass sie das richtigstellt", sagt Foodwatch-Sprecher Martin Rücker. Die Ministerin habe viele Bürger enttäuscht, die sich für die Lebensmittelampel ausgesprochen hätten. "Und dann verkehrt sie eine solche Umfrage noch ins Gegenteil. Das ist wirklich dreist."#

"Nichts Falsches gesagt"

Im Verbraucherministerium ist man sich dagegen keiner Schuld bewusst. Auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE sagte eine Sprecherin, man habe mit der Umfrage doch nur die Zustimmung zum "1 plus 4"-Modell belegen wollen. Und wie passt das mit der farblichen Unterlegung in der Umfrage zusammen? "Man kann Umfragen ja unterschiedlich auslegen. Die Ministerin hat nichts Falsches gesagt."
Das vielleicht nicht. Aber sie habe die Umfrage schon sehr verkürzt dargestellt, sagt die Grünen-Abgeordnete Nicole Maisch. Sie wirft Aigner vor, gegen die Ampel zu argumentieren, um die Industrie zu schützen. "Dazu passt, dass die Umfrage offenbar so konzipiert wurde, dass möglichst gute Ergebnisse herauskommen." Und diese habe Aigner dann zu ihren Gunsten ausgelegt.
Derzeit verhandeln die Minister der EU-Mitgliedsländer über eine europaweite Verordnung für die Lebensmittelkennzeichnung. Dort könnte sich Aigner tatsächlich für ein farblich gestaltetes Modell einsetzen - wenn sie denn wollte. Doch davon ist nicht auszugehen.

#
Frau Aigner stellt sich nun also doch gegen die Bürger - so jemanden würde ich persönlich abwählen wollen.
Ich stelle mich gerne als Kandidat auf!!!

Hier der LINK zu Teil 1


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Freitag, 5. Juli 2013

Wie Ilse Aigner die Verbraucher täuscht

Frau Aigner - das ist doch lächerlich, was Sie da machen!!!


Zu dem Bild: Anfang Juni wirft die Bundeslandwirtschaftsministerin noch mit Parolen wie "Die Stimme der Verbraucher unterstützen" herum und nun der Skandal: Frau Aigner wird wahrscheinlich von Deutschen Lebensmittelkonzernen bestochen, weil diese Sorge um ihr Image haben.

So auch der Lebensmittelkonzern Unilever, welcher versucht Pro der Reduktion von Abfall und der Transparenz ihrer Produkte zu werben. Das ist doch nur fürs Image und die Realität sieht ganz anders aus!


Ilse Aigner sonnt sich in ihrem Image als stramme Verbraucherschützerin. Doch im Streit um die Lebensmittelampel vertrat sie knallhart die Interessen der Industrie. Um ihre Linie zu verteidigen, führte sie stets eine Umfrage an - wobei sie wichtige Details verschwieg.



Hamburg - Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Dieser Spruch, der in kaum einem Buch über Statistik fehlt, könnte auf CSU-Ministerin Ilse Aigner angewandt heißen: Trau keiner Umfrage, die das Verbraucherministerium für seine Zwecke interpretiert.

Darum geht es: Aigners Vorgänger, der heutige CSU-Chef Horst Seehofer, hat im Frühjahr 2008 eine Umfrage präsentiert, bei der die Zustimmung der Verbraucher zum sogenannten "1 plus 4"-Modell abgefragt wird. Dieses Modell zur Kennzeichnung von Zucker-, Fett-, Salz- und Kaloriengehalt von Lebensmitteln entspricht den Wunschvorstellungen der Lebensmittelindustrie (siehe Fotostrecke oben). Das von Verbraucherzentralen, Ärzten und Krankenkassen bevorzugte Ampelmodell lehnen die Hersteller dagegen ab.

Die Befürchtung: Die Signalfarbe Rot bei hohem Zucker- oder Fettanteil gefährde den Absatz.
Überraschenderweise ergab Seehofers Umfrage jedoch eine hohe Zustimmung zum Modell des Ministeriums. Über 80 Prozent der Befragten nannten das Siegel informativ, verständlich und übersichtlich.
Wenn Aigner und ihre Staatssekretärin Julia Klöckner (CDU) gefragt werden, warum sie sich nicht für die Ampel einsetzen, verweisen sie gerne auf die Umfrage von 2008. So verteidigt Aigner ihr Label auf abgeordnetenwatch.de: "Das '1 plus 4'-Modell wird durch die Verbraucher positiv beurteilt. Dies ergab eine im März 2008 im Auftrag des Ministeriums durchgeführte repräsentative Meinungsumfrage. Über 80 Prozent der Befragten beurteilten die Darstellung nach diesem Modell als informativ, verständlich und übersichtlich."


Ganz meine Meinung - das Modell ist sehr informativ, verständlich und übersichtlich.

Wie steht es mit deiner Meinung?

Teile mir deine Meinung auf Facebook mit.

Vielen Dank

Zu diesem Artikel:  Die Täuschung des Verbrauchers -Teil 2

Der große Streit um die Lebensmittel-Ampel

Es könnte doch so einfach sein.... Grün, Gelb und Rot - diese Farben wie bei einer Ampel könnten Lebensmitteln eine neue Bedeutung geben.




Denn diese Farben bewerten Nährstoffangaben von Lebensmitteln und geben dem Konsumenten eine Orientierungshilfe um zu signalisieren, was die Nährwerteangaben umgerechnet auf 100 Gramm bedeuten. Somit hat der Konsument mehr Transparenz im Bezug auf das Produkt und kann Kalorienbomben auf einen Blick erkennen.


Das Prinzip ist einfacher als einfach:

Ausgewiesen werden jeweils der Gehalt an Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz. Die Kennzeichnung erfolgt einerseits farblich in den Farben Grün für einen niedrigen, Gelb für einen mittleren und Rot für einen hohen Gehalt. Zusätzlich werden die Werte beziffert. Da mehr als drei Zeichen ausgewiesen werden, handelt es sich um eine multiple Ampel. Sie soll gut sichtbar auf der Vorderseite der Verpackung angebracht werden. Die Werte richten sich nach Angaben der britischen Lebensmittelbehörde Food Standards Agency (FSA) und beziehen sich auf jeweils 100 Gramm beziehungsweise 100 Milliliter des Produktes.

Denn dann sieht der Konsument gleich womit er es zu tun hat, jedoch ist die Lobby von den Lebensmittelkonzernen nicht gerade begeistert über diesen Vorschlag.

In Großbritannien wird schon eine solche Ampelkennzeichnung eingesetzt und von Regierungsseite unterstützt. Doch die Lebensmittelwirtschaft lehnt diese leicht verständliche Art der Kennzeichnung auf ihren Produkten vehement ab und setzt stattdessen weiterhin auf verwirrende Zahlenspiele.

Dieses Vorgehen von der Lebensmittelindustrie dürfen die Konsumenten in keinem Fall tolerieren - Der Konsument wird ohnehin schon viel zu sehr von der Lebensmittelindustie beeinflusst, sogar noch mit Werbung oder Wörtern wie "gesund" und "Bio" manipuliert.


Doch was sagt die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner dazu?

Stellt sie sich gar doch auf die Seite der Industrie?

Lesen Sie hier, welche Meinung sie dazu vertritt und welche Intrigen noch folgen.


Bei Fragen oder Informationen stehe ich gerne via Facebook zur Verfügung.



Mittwoch, 3. Juli 2013

Die Null-Cent Karriere

Zum vergrößern auf den Bildausschnitt klicken!!!



Zitat: "Ich hatte plötzlich viel Zeit und habe gemerkt, dass Zeit wichtiger ist als Geld"

Toller Artikel - Großes Dankeschön an den Journalisten!!!

Ganzer Artikel - >>> Hier <<<

Download des Artikels im PDF Format

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Freitag, 28. Juni 2013

Nur 100 Richtig gute Lebensmittel ???

Die Lebensmittelbranche muss derzeit schwer um das Vertrauen der Konsumenten kämpfen. Nicht erst seit dem jüngsten Skandal um falsch deklariertes Pferdefleisch sind die Verbraucher verunsichert. So war vor zwei Jahren die Entrüstung über Dioxin in Lebensmitteln groß, als wegen gepanschter Futterfette Tausende Masthöfe vorübergehend schließen mussten. Hinzu kommen regelmäßige Berichte - und ÖKO-TESTs über den Einsatz von Pestiziden in Getreide, Obst und Gemüse. Was bitte, ist da folgerichtig die Frage, darf man denn überhaupt noch essen? Und: Steht auch wirklich alles, was Hersteller in ihre Produkte tun, im Zutatenverzeichnis? 

Zunehmend macht sich ein negatives Gefühl vor den Supermarktregalen breit. In Bezug auf Lebensmittel seien die Verbraucher skeptisch und pessimistisch geworden, zeigt eine aktuelle Studie des Schweizer Trendforschungsinstituts Gottlieb Duttweiler. Und das abhandengekommene Vertrauen der Kunden könne nicht mit Preissenkungen wiedergewonnen werden. Denn der Konsument sei - so lautet das Studienergebnis - kritischer geworden: Regional, bio und fair müssen Lebensmittel heute sein. Aus Sicht von ÖKO-TEST ist das nicht neu. Wir fordern seit Langem, dass Lebensmittel nicht nur satt machen sollen, sondern auch unter umweltschonenden und fairen Bedingungen produziert werden. 

Deutsche essen am häufigsten Bio-Produkte

Es geht den Verbrauchern also mehr und mehr um das "richtige" Essen und nicht mehr nur darum, Lebensmittel möglichst preisgünstig einzukaufen. 

Richtig essen - und wo bleibt da der Genuss? Auf den folgenden Seiten zeigen wir 100 Mal, dass beides zusammengeht. Wir wollen wieder Appetit machen und stellen deshalb eine Vielzahl von Produkten vor, die ihr Geld wert sind und die weder Schadstoffe enthalten noch Zutaten, die nicht hineingehören. 

Ganz bewusst haben wir die Auswahl der Lebensmittel dabei auf Bio-Produkte begrenzt. Denn diese sind im Vergleich zu konventioneller Ware nachhaltiger für Mensch und Natur und werden oft unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt. Bereits ein Viertel der Europäer isst einer Infratest-Umfrage zufolge etwa einmal pro Woche Bio-Produkte, darunter vor allem Obst, Gemüse und Eier. Zu den Spitzenreitern gehören die Deutschen.

#
Ich finde es richtig schade, dass wir nur auf eine Zahl von 100 guten Lebensmitteln kommen. Unser Anspruch sollte sein, dass über 80% aller Lebensmittel als gut deklariert werden können.

Dies erfordert jedoch noch viel Aufklärung des Konsumenten. Denn Die Lebensmittelindustrie gaukelt dem Konsumenten eine Macht vor, die sie nicht besitzt. Der Konsument wird schließlich noch dreist von der Industrie veräppelt und manipuliert.

Das Ruder muss wieder von den Konsumenten in die Hand genommen werden.

So, wie es im Moment läuft, darf es nicht weiter gehen.... Fight for your Right!!!


Weitere Informationen:

Link zum Artikel und den 100 Produkten >>>click<<<

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Mittwoch, 26. Juni 2013

food is culture ... don't waste it - cook it!

Die Lebensmittel, die wir in Europa wegwerfen, würden zweimal ausreichen, um alle Hungernden der Welt zu ernähren.


Es reicht diese eine Zahl, um klar zu machen: der eigentliche Mist ist das System der Verschwendung, das buchstäblich zum Himmel stinkt. Wir protestieren gegen diesen Wegwerf-Wahn, und fahren unsere Gemüse-Gulasch-Kanonen auf.

In München stehen „Waste Diver“ vor Gericht, weil sie Brot, Obst und Gemüse aus den Tonnen eines Discounters geholt haben. Sie werden des Diebstahls und des Hausfriedensbruchs angeklagt. In Spanien erhält die Mülltaucher-Bewegungimmer neuen Zulauf. Aus der Not wird eine Tugend gemacht. Gemeinsam sammelt man weggeworfene Lebensmittel ein, teilt sie auf und kocht gemeinsam. In Brüssel wird gegen Agrarsubventionen und Nahrungsmittelspekulationen demonstriert. Das neoliberale Wirtschaftssystem steht im Zentrum der Kritik. Alternative Modelle der Wiederverwertung treten immer stärker auf den Plan.

Das Thema ist zu wichtig, um es allein der aktuellen Berichterstattung im Fernsehen zu überlassen. Wir versuchen einenkünstlerisch-filmischen Ansatz, der viele Ebenen zusammen denkt, Lebensmittelverschwendung begreifbar macht und kreative, kulinarische Lösungsansätze aufzeigt.

wastecooking ist eine Gemeinschaft aus Filmemachern, Mülltauchern und Köchen, wir sind Piraten des Herds, und Müll-Tonnen-Helden der Nacht! Wir sind im Netz zu Hause, auf öffentlichen Plätzen und an (fast) geheimen Orten.

wastecooking ist überall dort, wo der Müll der Einen zum leckeren Essen der Anderen wird. Unser Gewissen sagt uns, dass wir nichts Verbotenes tun, wenn wir Abfall zu neuem Leben erwecken.


Näheres auf www.wastecooking.com

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So vermeiden Sie überflüssige Lebensmittelabfälle

Zu viel, zu alt und nicht mehr gut?

Wer kennt das nicht: Die Reste vom Sonntagsbraten wollte niemand mehr essen, der Joghurt im Kühlschrank hat das Verfallsdatum erreicht und der Apfel hat ein paar Dellen. In vielen Haushalten wandern deshalb tonnenweise Essensreste in den Müll. Doch das muss nicht sein. 

Auf Foodsharing.de können genießbare Lebensmittel geteilt werden, anstatt sie wegzuwerfen - daher sollte es keine Gründe Pro wegwerfen geben, denn es gibt bereits gute Möglichkeiten dem entgegen zu wirken.


Richtig shoppen...


Wer beim Einkaufen, aber auch beim Lagern der Lebensmittel und beim Kochen ein paar Tipps beherzigt, kann leicht dazu beitragen, überflüssige Lebensmittelabfälle zu vermeiden.


Abgelaufen, aber genießbar..!?


Auch wenn Lebensmittel ihr Haltbarkeitsdatum überschritten haben, sind sie häufig noch genießbar. Tipp: Auch geöffnete Getränke halten sich in der Regel einige Zeit im Kühlschrank. Deshalb gilt: Nicht alles ungeprüft wegwerfen.

Und aus eigener Erfahrung kann ich zu dem Punkt nur sagen: Ja, viele Lebensmittel sind noch weit über dem MHD noch ausreichend genießbar und ebenfalls noch gut.

Liebe Leser/innen: Sollten Sie nun an diesem Punkt Fragen haben oder möchten zu diesem Thema mit mir diskutieren, so schreiben sie mir gerne eine Nachricht.

Am besten erreicht man mich hier - >>>> klick  <<<<

Dienstag, 25. Juni 2013

Urteil zum "Containern" - Freispruch!





Philipp Hauschild hatte gestern die Wahl. Bauchfleisch, Nackensteaks, Gemüsebeilagen, Desserts. "Da kann man wählerisch werden", schwärmt der 23-Jährige aus Hamburg. Schließlich hat er sich für Curryleberpastete, Grünkohlkonserven, frische Erdbeeren und Joghurt entschieden. "Schlaraffenland", schwärmt Hauschild. Es klingt nach kaltem Büffet, aber in Wahrheit lebt Hauschild aus dem Müll. Er "containert", wie es in der Szene heißt, fischt abends in den Müllcontainern der Supermärkte nach weggeworfenen Lebensmitteln. Und er findet genug. "Hamburg geht's eben noch zu gut", sagt Hauschild. Am Anfang hat er aus wirtschaftlicher Not mit den Mülltonnen-Streifzügen angefangen, inzwischen macht er es aus Überzeugung und politischer Haltung. "Ich bin nicht bereit, diese Überproduktion mitzufinanzieren", sagt er. Er ernährt sich, wie er sagt, ausschließlich aus Mülltonnen und zieht Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag los. Mittwoch lässt er aus, da kommt die Müllabfuhr.

"Zu geringfügig"
Zwei andere Müllsammler sind am Dienstag möglicherweise gar einer Gefängnisstrafe entgangen. Zu Jahresbeginn hatte das Aachener Amtsgericht Rowena F. und Raoul M. aus Düren wegen Hausfriedensbruchs und Diebstahls zu 30 und 70 Tagessätzen à zehn Euro oder entsprechenden Hafttagen verurteilt. Sie hatten im örtlichen Rewe-Markt ein paar angestoßene Früchte und andere Lebensmittel aus dem Müll mitnehmen wollen, als die Polizei sie festhielt. Die Berufungsinstanz stellte nun das Verfahren ein. Zuvor hatte der stellvertretende Marktleiter des Rewe-Ladens seinen Strafantrag zurückgezogen. Der Diebstahl allein sei zu geringfügig, um das Verfahren fortzusetzen, stellte der Vorsitzende Richter fest. Dem stimmten alle Beteiligten zu. "Jetzt bin ich schon ziemlich froh", sagt Rowena F. im Gespräch mit stern.de. Eine Party haben die beiden Angeklagten, die im Gericht von vielen Aktivisten unterstützt wurden, aber nicht geplant.

Nudeln, Olivenöl, Salz und Pesto - alles nebeneinander
Armut, Verschwendung, Überproduktion: Das sind die Themen der Containerer. Rowena F. macht es, "weil ich mich weigere, diese Art von Wirtschaft anzukurbeln, mit der ich nicht einverstanden bin". Beim Dürener Rewe-Markt, an dem sie im vergangenen Jahr die Polizei festhielt, würden regelmäßig massenhaft brauchbare Lebensmittel weggeworfen - nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch haltbare Dinge wie Nudeln, Olivenöl, Salz oder Pesto, klagt Rowena F. Sie geht zwei Mal die Woche containern, aber nicht alles, was sie isst, fischt sie aus dem Müll.

"Den Kunden stets optimale Frische bieten"
Vielleicht war das ganze Gerichtsverfahren einfach nur ein Missverständnis. In der Regel gehen Supermärkte nicht gegen Müllsammler vor. In dem Dürener Fall hatte allerdings eine Nachbarin die Polizei alarmiert, weil sie die Containertaucher für Einbrecher hielt. Der stellvertretende Marktleiter hatte dann einen Strafantrag unterzeichnet. Daher kam es zum Gerichtsverfahren, Aktivisten nutzten es als Bühne, Rewe stand am Pranger. Schließlich kassierte der Marktleiter seinen Strafantrag wieder, womit der Richter auch kein öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung mehr sah.

Alles nur ein Missverständnis, sagt auch der Rewe-Konzern. "Wir haben so entschieden, wie wir das entschieden hätten, wenn wir es früher gewusst hätten", sagt ein Sprecher. Es ergebe für den Supermarktbetreiber keinen Sinn, etwas zu verfolgen, bei dem kein Schaden entstanden ist. Die Kritik der Müllsammler nimmt Rewe sich allerdings nicht zu Herzen. Man tue schon alles, um Lebensmittelmüll zu vermeiden, sagt der Sprecher. "Aber es ist für uns auch ein Spagat, den Kunden stets die optimale Frische anzubieten und gleichzeitig den Abfall zu optimieren." Mülltaucher Hauschild macht andere Erfahrungen. Er macht jeweils die Runde durch alle Supermärkte. "Rewe ist das Paradies", sagt er.

Rowena F. gibt die Hoffnung nicht auf. Sie hat vor der Gerichtsverhandlung mit dem Rewe-Mann gesprochen, schließlich informierte er sie über den Rückzug des Konzerns. "Ich hoffe, dass sie jetzt was an ihrer Müllpolitik ändern", sagte sie. War der Prozess jetzt ein Erfolg, weil er öffentliche Aufmerksamkeit gebracht hat? Nicht unbedingt, antwortet Rowena F. Schließlich sei sie gegen Ressourcenverschwendung. Und so ein Gerichtsverfahren sei eine enorme Verschwendung. "Ich nutze meine Zeit lieber sinnvoller."

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